Die Altpapier-Recyclingbranche nicht nur in Deutschland hat seit 2020 eine "Achterbahn der Herausforderungen" erlebt. Auch die aktuelle Lage sei von vielen Schwierigkeiten geprägt, erklärte Werner Steingaß, bvse-Vizepräsident und Vorsitzender des Fachverbandes Papierrecycling, den ca. 500 Teilnehmern des 26. Internationalen Altpapiertags des bvse, der am 16. April in Berlin stattfand.
Das Wirtschaftsjahr 2023 war laut Steingaß von einer schwachen Konjunktur mit schrumpfendem Bruttoinlandsprodukt und einer hohen Inflationsrate geprägt. Dies führte zu niedrigen Mengenentwicklungen und Erträgen im deutschen Altpapiersektor. Bei niedrigen Altpapierpreisen hätten höhere Frachtkosten die Situation der Papierrecycler noch verschärft.
Steingaß sagte: „Insgesamt stehen Deutschland und die Welt vor großen Herausforderungen, die von den Unternehmen der Altpapierrecyclingbranche eine sorgfältige und risikoarme Handlungsweise erfordern. Die Politik muss sich auf Frieden und ausreichenden Konsum konzentrieren, um die Branche und die Wirtschaft zu stabilisieren.“
Wenn Papier- und Kartonverpackungen in Zukunft immer mehr Kunststoffverpackungen ersetzen sollen, müssen sie entweder mit speziellen Barrieren ausgestattet sein. Allerdings können sie aktuell nur selten in Standardprozessen recycelt werden und gehen häufig dem Kreislauf verloren.
Der Druck, hier die Recyclingfähigkeit und -quote dieser Verpackungen deutlich zu verbessern, ist aber erheblich, waren sich die Experten des Podiums einig. Er geht nicht nur vom Gesetzgeber – Stichwort Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfall (PPWR) – aus, sondern auch von den Endverbrauchern, für die auch die Recyclingfähigkeit der Verpackung in die Kaufentscheidung einfließt.
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