Austropapier: Papierindustrie essentiell für Grundversorgung

Die Vereinigung der Österreichischen Papierindustrie Austropapier, Wien, hat sich in einer Mitteilung zur Bedeutung der Papierindustrie und zur Situation der Unternehmen im Rahmen der Coronakrise geäußert. Demnach sei die Aufrechterhaltung der Papierproduktion für die Versorgungssicherheit der Bevölkerung mit Hygieneprodukten, Lebensmitteln und Medikamenten essentiell. Der Schutz der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen stehe an erster Stelle, die Hygienebedingungen wurden nochmals verschärft.

„Ohne Papier- und Zellstoffproduktion gibt es weder Klopapier, Einweghygieneprodukte, noch sicher verpackte Lebensmittel und Medikamente“, führt Gabriele Herzog, Geschäftsführerin von Austropapier, vor Augen, was ein Stopp der Papierproduktion in Österreich bedeuten würde. Derzeit geraten aufgrund der Corona-Pandemie auch Produktionsbetriebe immer mehr unter Druck. In Italien wurden mittlerweile alle „nicht lebensnotwendigen“ Betriebe geschlossen.

„Die Papier- und Zellstoffproduktion scheint für manche auf den ersten Blick vielleicht nicht lebensnotwendig zu sein. Dies gilt aber nur bei oberflächlicher Betrachtung, solange man die Kette nicht weiterdenkt“, gibt Herzog zu bedenken. Die Papierindustrie liefert nicht nur Hygieneprodukte wie Toilettenpapier oder Taschentücher, sondern etwa auch Zellstoffprodukte. Diese sind unerlässlich für medizinische Anwendungen und ebenso bei der Pflege von kranken und alten Menschen (z.B. Zellstofftupfer, Krankenunterlagen, hygienische Reinigungstücher, Zellstoffvliese). Papierprodukte sorgen auch dafür, dass unsere Lebensmittel und Medikamente sicher verpackt sind. Zusätzlich macht die Geschäftsführerin auch noch auf die Verantwortung der Betriebe gegenüber den umliegenden Gemeinden aufmerksam. „Unsere Betriebe versorgen über 100.000 Haushalte mit Strom und Wärme. Manche sind darüber hinaus auch für die kommunale Abwasserbehandlung zuständig.“

Die Papierproduktion erfolgt aufgrund der technologischen Gegebenheiten im vollkontinuierlichen Schichtbetrieb, das bedeutet laut Gabriele Herzog, dass die Maschinen entweder voll laufen oder stehen. An erster Stelle steht für die Branche der Schutz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Es sind die Menschen in unseren Betrieben und in der Auslieferung, denen unser größter Dank gilt“, betont Herzog. Alle Unternehmen der Branche haben die bereits jetzt sehr strengen Hygienevorschriften nochmals verschärft. „Gemeinsam mit ihnen sorgen wir dafür, dass es weiterhin zu keinem Engpass bei Klopapier, Taschentüchern und sicher verpackten Lebensmitteln und Medikamenten kommt.“

Produktion reicht über Papier hinaus

Holz ist der wichtigste Rohstoff der österreichischen Papier- und Zellstoffindustrie. Die ganzheitliche Nutzung dieses wertvollen erneuerbaren Rohstoffs steht dabei an oberster Stelle, unterstreicht Austropapier. Mittlerweile erzeugt die Branche neben Zellstoff und Papierprodukten auch Nebenprodukte wie etwa den Kaugummizucker Xylit, Vanillin für Vanillezucker oder Bioessig für Essiggurkern. Außerdem ersetzen Produktionsreststoffe auch eine Reihe fossiler Ausgangsprodukte in der chemischen Industrie und finden sich in Klebern, Lacken, aber auch Baustoffen wie Beton. Und all jene Reststoffe, die nicht mehr anderweitig weiterverarbeitet werden können, dienen immer noch als biogene Energieträger. Damit deckt die Papierindustrie nicht nur einen großen Teil ihres eigenen Energiebedarfs, sondern speist auch Ökostrom und Fernwärme ins öffentliche Netz. Die eingespeiste Menge entspricht dabei dem gesamten Energieverbrauch von rund 100.000 Haushalten. Damit trägt sie wesentlich zur Erreichung der Klima- und Energieziele bei.

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