dmpi warnt vor Verschärfung der Homeoffice-Regelungen

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Angesichts des vorgezogenen Treffens der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten mit der Kanzlerin am heutigen Dienstag und der stetig lauter werdenden Diskussion um die Notwendigkeit einer gesetzlichen Pflicht zu mobilem Arbeiten sprechen sich die Industrieverbände Druck und Medien, Papier- und Kunststoffverarbeitung (dmpi), Ostfildern, für eine Rückkehr zur Versachlichung der Debatte aus.

„Seit im Frühjahr in einigen Betrieben – insbesondere der Fleischwirtschaft – bestehende Missstände identifiziert und schnell abgestellt wurden, gibt es keine Kenntnisse über größeres Infektionsgeschehen in Unternehmen“, erklärt Dr. Alexander Lägeler, dmpi-Geschäftsführer. Das sei auch nicht unbedingt überraschend, hätten die Arbeitgeber doch flächendeckend umfangreiche Konzepte entwickelt und implementiert, um Ansteckungen in Belegschaften zu verhindern. Die Betriebe würden in hohem Maße umsichtig handeln und hätten die Politik bei den einschneidenden Maßnahmen der letzten Monate stets unterstützt. Kein Unternehmen wolle sich vorwerfen lassen müssen, seine Mitarbeiter nicht ausreichend geschützt zu haben. Noch habe irgendjemand ein Interesse daran, dass ganze Betriebe oder Betriebsteile geschlossen werden wegen eines großflächigen Ausbruchs. Wenn man von Teilen der Politik nun den Unternehmen vorhalte, sie täten nicht genug, um der Pandemie entgegenzuwirken, da den Mitarbeitern zu wenig Möglichkeit zur Arbeit von zu Hause gewährt wird, sei das nicht sachgerecht.

Epidemiologisch ist laut dmpi die Antwort auf die Frage, was getan werden müsse, um die Infektionszahlen herunterzubekommen, eindeutig und klar: Kontakt in allen Lebensbereichen maximal beschränken. Aber gesellschaftspolitisch müsse sorgfältig und differenziert vorgegangen werden, wie es alle miteinander in den zurückliegenden Monaten auch getan haben.

Eine Verbesserung der Infektionszahlen werde sich kaum einstellen, wenn die Ursache für die immer noch zu hohen Infektionszahlen an der falschen Ecke gesucht wird. Eine undifferenzierte pauschale Anordnung von „Homeoffice“ werde epidemiologisch nicht nutzen, den Betrieben aber zusätzlich schaden. Das müsse vermeiden werden. Der dmpi unterstütze die Position der Landesvereinigung der Arbeiterverbände Baden-Württemberg, die sich strikt gegen weitere „Homeoffice“-Verpflichtungen wendet.

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