HPV: Sechste Runde der Tarifverhandlungen

Der Arbeitgeberverband Hauptverband Papier- und Kunststoffverarbeitung (HPV), Berlin, stuft die wirtschaftliche Situation in vielen Teilbranchen der Papier- und Kunststoffverarbeitung aktuell als kritisch ein.

Im Vorfeld der sechsten Runde der Tarifverhandlungen wies der HPV-Verhandlungsführer Jürgen Peschel darauf hin, dass zum Beispiel in der Wellpappenindustrie die Unternehmen durch stark steigende Rohstoffpreise sowie hohe Kosten für Energie und Betriebsmittel massiv belastet werden. So ist das Preisniveau für Papier alleine im Februar um 16,2 % gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen.

Viele andere Teilbranchen haben es insgesamt mit noch schlechteren Entwicklungen zu tun. So sind seit Jahresbeginn die Preise für Standardkunststoffe um bis zu 55 % angestiegen. Hinzukommen massive Rohstoffengpässe durch Pandemiebedingte Störungen der Lieferketten und eine nie dagewesene Häufung von Force-Majeure-Fällen die sämtliche Standardkunststoffe betreffen.

„Vor dem Hintergrund explodierender Kosten und großer Unsicherheit über die weitere konjunkturelle Entwicklung muss sich die Gewerkschaft Verdi endlich von ihrer unrealistischen Lohnforderung verabschieden“, sagte Peschel. Sie hatte eine Entgelterhöhung von 4,8 % bei 12 Monaten Laufzeit gefordert.

„Diese Wunschzielmarke war in der Höhe und in der Laufzeit bereits zum Auftakt der Verhandlungen völlig aus dem Rahmen gefallen. Schließlich befinden wir uns seit einem Jahr in der schwersten Wirtschaftskrise seit Bestehen der Bundesrepublik. Mit Blick auf die jüngst nach unten korrigierten Konjunkturprognosen für das laufende Jahr und die Verschärfung der Pandemie mutet das Festhalten der Gewerkschaft an der eigenen Forderung geradezu grotesk an.“ Planungssicherheit durch längere LaufzeitDer HPV-Verhandlungsführer betonte außerdem, dass die Arbeitgeber mit ihrem abschlussnahen Angebot und der erfolgten Verbesserung bereits an die Grenze des Belastbaren gegangen seien.

Die sechste Verhandlungsrunde zwischen HPV und Verdi findet am 24. April 2021 in Berlin statt.

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