Hersteller von Papier- und Folienverpackungen rechnen mit steigenden Rohstoffkosten

Die meisten Hersteller von Papier und Folienverpackungen bekommen bislang noch keine großen Auswirkungen durch den Ukraine-Krieg zu spüren. Bei einer Ausweitung auf Länder der Nato werde sich das sicherlich schlagartig ändern, berichtet der Industrieverband Papier- und Folienverpackungen (IPV), Frankfurt am Main, auf Basis einer Blitzumfrage zur Ukrainekrise unter Mitgliedern. Unter den Unternehmen herrsche eine große Einmütigkeit bei der Bewertung der Situation. Unisono waren sich die befragten Unternehmen einig, dass sie die Sanktionen befürworten.
Die bereits spürbaren und die kommenden wirtschaftlichen Nachteile nehme man dafür in Kauf.

Branche mit extremen Kostensteigerungen entlang der Lieferketten konfrontiert

Direkt sind die meisten IPV-Mitglieder nach Aussage des Verbands nicht oder nur in geringem Umfang in Russland, Belarus oder Ukraine involviert. Deshalb könnten derzeit auch Umsätze, die auf den russischen Märkten verloren gehen, noch gut kompensiert werden. Aber auch jetzt schon spürten fast alle Betriebe beschaffungsseitig Probleme in Form von extremen Kostensteigerungen, Papierverknappung und Lieferschwierigkeiten. Dazu tragen laut IPV aber auch viele anderen Faktoren mit bei. Zwar seien die Rohstofflieferungen aktuell weitestgehend gesichert, jedoch nehme die Versorgungssicherheit mit jedem Tag Kriegsdauer und damit einhergehender Ungewissheit weiter ab. Steigende Preise werden eine Folge davon sein, ist sich der Verband sicher.
Auch die Energiekosten „laufen“ der Wirtschaft davon. Hier verschärfe sich die Lage seit Kriegsbeginn fast wöchentlich. 85 % der Mitglieder fühlen sich laut der Umfrage davon stark oder sehr stark betroffen. Insgesamt sagen laut der Umfrage alle Mitgliedsunternehmen, dass hier das größte Problem im Unternehmensalltag der kommenden Monate liege. Oft würden die Firmen von Lieferanten erst kurz vor Lieferung über die aktuellen Preise oder Zuschläge informiert.
Eigene Kostenkalkulationen müssten daher ebenfalls kurzfristig angepasst werden. In der Folge seien mittel- und langfristige Verträge schwierig zu gestalten.
Bei 80 % der Unternehmen hat der Ukrainekrieg direkten Einfluss auf die Lieferkette. In der Logistik fehlten aufgrund des Krieges unter anderem die ukrainischen Fernfahrer. Die daraus folgende Verknappung auf dem Frachtraummarkt habe unmittelbare Auswirkung sowohl auf die Verfügbarkeit von Rohstoffen wie Papier und Kartonagen als auch auf die Auslieferung an Kunden. Dennoch habe spätestens die
Coronavirus-Pandemie gezeigt, dass die Branche auch in Krisenzeiten alles dafür tue, lieferfähig zu bleiben....

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