Nicht nur die Kapazitäten für Wellpappenrohpapiere, sondern auch für Karton steigen in Europa an. Es kamen und kommen neue Kapazitäten hinzu. Stilllegungen betreffen dabei vor allem Maschinen aus dem Recyclingkartonbereich in Mitteleuropa, während starkes Wachstum bei den skandinavischen Herstellern und im Bereich Frischfaserkarton für Lebensmittel- und Spezialanwendungen festzustellen ist.
Die europäischen Kapazitäten im Bereich Faltschachtelkarton und Liner auf Altpapierbasis stagnieren seit 2019 in Europa bzw. sind leicht rückläufig. Das größte betroffene Werk – Baden Board in Gernsbach/Deutschland mit einer Kapazität von 150.000 jato – hatte 2020 ein Insolvenzverfahren überstanden und sollte 2021 von Fiskeby übernommen werden. Aufgrund der Turbulenzen am Energiemarkt, die einen profitablen Betrieb in Gernsbach unmöglich gemacht hätten, trat das schwedische Unternehmen kurzfristig von dem Kauf zurück und Baden Board schloss seine Tore.
Hamburger Containerboard legte 2020 die über 100 Jahre alte (und kleine) Kartonmaschine am Standort Trostberg still. Die Produktion von Wellpappenrohpapieren auf Altpapierbasis in Trostberg wurde hingegen fortgesetzt.
Der Branchenprimus im Recyclingkartonbereich Mayr-Melnhof (MM) hat in den letzten Jahren seine Produktionsplattform modernisiert. Im Zuge dessen wurde die Kartonmaschine im österreichischen Hirschwang geschlossen; das Werk konzentriert sich nun auf die Herstellung von Faltschachteln.
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