bvdm kritisiert Greenwashing

Der Bundesverband Druck und Medien, Berlin, kritisiert eine „scheinheilige Debatte“ um Print- und digitale Werbekampagnen. Als Anlass dient die jüngste Ankündigung, dass die Obi-Baumärkte ihre gedruckten Prospekte aufgeben und auf Online-Kommunikation umstellen und diesen Schritt mit „der Umwelt zuliebe“ begründen.

Dieses Argument ist scheinheilig, denn online-Kommunikation ist nicht nachhaltiger als Print. Im Rahmen seiner Initiative Green Printing statt Greenwashing ruft der bvdm das Unternehmen zu Ehrlichkeit auf. Denn tatsächlich gehe es dem Konzern ums Geld und nicht ums Klima, heißt es weiter.

Mit einem Schreiben hat sich der bvdm daher an die Obi GmbH & Co. Deutschland KG gewandt. Darin fordert der Verband den Konzern auf, Äußerungen, die be- und gedruckte Werke als umweltschädlich oder nicht zeitgemäß bezeichnen bzw. entsprechende Assoziationen oder Vermutungen hervorrufen, zu unterlassen.

Selbstverständlich steht es jedem Unternehmen frei, sich gegen bedrucktes Papier zu entscheiden, schreibt der bvdm. Die Umstellung auf digitale Kanäle jedoch mit „der Umwelt zuliebe“ zu begründen, ist eine Argumentation, die nicht trägt. Die Druckindustrie gehört zu den nachhaltigsten Wirtschaftszweigen in Deutschland, zeigt sich der Verband überzeugt. Die digitale Kommunikation dagegen, mit ihrem deutlich größeren Bedarf an Energie und nicht nachwachsenden Rohstoffen ist mitnichten umweltfreundlicher als Print. Das belege eine Studie des VDMA.

„Unternehmen, die sich von Print abwenden, wollen Geld für Produktion und Distribution einsparen. Eine legitime Entscheidung, aber das sollte man seinen Kunden auch so sagen“, mahnt Dr. Paul Albert Deimel, Hauptgeschäftsführer des bvdm an. Dass stattdessen eine ganze Wertschöpfungskette in Misskredit gebracht wird, sei für den Verband nicht hinnehmbar.

Verschärft werde die Obi-Werbekampagne gegen Print von öffentlichen Äußerungen der Führungskräfte gegenüber der Presse wie „Print ist kein Kanal der Zukunft“.

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