HPV und ver.di: Tarifverhandlungen in der Papier- und Kunststoffverarbeitung

Am Montag den 9. Januar beginnt die nächste Verhandlungsrunde in der Papier, Pappe und Kunststoff verarbeitenden Industrie: Der Hauptverband Papier- und Kunststoffverarbeitung (HPV) erwartet von der Gewerkschaft ver.di, dass sie ihre Blockadehaltung der vergangenen Runden aufgibt und auf die Arbeitgeber zugeht.

Jetzt muss sich auch ver.di endlich bewegen, heißt es bei der Arbeitgebervertretung ‑ der Verhandlungsführer des HPV, Jürgen Peschel, ergänzt kritisch, dass ver.di immer noch an dem Ziel einer Lohnerhöhung von 5 % und einer Laufzeit von 12 Monaten festhält: „Unser verbessertes Angebot sieht 1,8 % mehr Lohn für 18 Monate ab dem 1. Januar 2017 vor; in einem zweiten Schritt soll es eine weitere Entgelterhöhung von 1,5 % für 13 Monate geben. Damit bewegen wir uns in einem Rahmen, der sich für viele Teilbereiche der Branche bereits an der äußeren Grenze bewegt. Daher erwarten wir von ver.di einen realistischen Blick auf die Situation in der Papier- und Kunststoffverarbeitung. Nur so kommen wir zu einem fairen Abschluss“, so Peschel weiter. Dieser hält eine Einigung trotz der bisherigen starren Position am 9. Januar für möglich.

Die Gewerkschaft ver.di hingegen kritisierte ein „völlig unzureichendes Arbeitgeberangebot“ in den Tarifverhandlungen für die Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitende Industrie. „Ein solches Angebot kann nicht ernsthaft als Grundlage für die Verhandlungen dienen. Anstatt des erwarteten Fortschritts in den Verhandlungen ist das ein Rückschritt“, betont der stellvertretende Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und Verhandlungsführer Frank Werneke das Angebot der dritten Runde, die vor Weihnachten stattfand. Das schon sehr schlechte Angebot der zweiten Verhandlungsrunde sei wegen der langen Laufzeit zusätzlich verschlechtert worden.

ver.di fordert für die rund 100.000 Beschäftigten der Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie eine Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 5 %.

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