Mayr-Melnhof verschiebt Investitionsprojekt in Kwidzyn und meldet schwaches Halbjahr 2023

Der Karton-, Papier und Faltschachtelhersteller Mayr-Melnhof (MM) hat im Rahmen seines Halbjahresberichts angekündigt, die Umsetzung des Investitionsvorhabens im polnischen Werk Kwidzyn zu verschieben.

Ende April hatte MM bekanntgegeben in den Markt für Kraftsackpapiere einzusteigen und dafür die Papiermaschine 1 auf die Produktion von Kopierpapier auf Kraftsackpapier umzurüsten. Der ursprünglich anvisierte Start des Projekts in Höhe von rund 660 Mio € war für die Jahre 2023 bis 2026 vorgesehen. Dieser verschiebt sich nun auf 2024, was der Wiener Konzern mit den aktuell schwachen Marktbedingungen begründet.

Darüber hinaus lässt der Konzern noch offen, ob der für das dritte Quartal geplante Umbau im slowenischen Kartonwerk in Kolicevo wie geplant beginnen wird. Neben den marktbedingten Stillständen und der schwächelnden Konsumnachfrage, die besonders die Division MM Board & Paper betreffe, führt Mayr-Melnhof auch die jüngsten Überschwemmungen in Slowenien als Gründe ins Feld. Im Zuge der Umweltereignisse musste MM Kolicevo temporär die Produktion einstellen, wie ein Sprecher des Unternehmens auf Anfrage des EUWID erklärte. Aktuell werde an einer möglichst schnellen Wiederaufnahme gearbeitet.

Ergebnisrückgang im ersten Halbjahr

Für das erste Halbjahr 2023 bestätigt Mayr-Melnhof den erwarteten Rückgang im operativen Ergebnis, den der Konzern bereits Ende Juni in seiner Gewinnwarnung angekündigt hatte. Vor allem in der Division MM Board & Paper reflektiere die schwache Nachfrage im Vergleich zum Rekordjahr 2022. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres sanken die Umsatzerlöse insgesamt um 1,7 % auf 2,181 (2022: 2,218) Mrd €. Das Betriebsergebnis brach hingegen um insgesamt 63,5 % ein, was einem Rückgang um 181 Mio € entspricht.

Das sei unter anderem auf die markt- und umbaubedingten Stillstände zurückzuführen. Das Ergebnis vor Steuern reduzierte sich im Vorjahrsvergleich mit einem Minus von 71,4 % von 270,2 auf 77,2 Mio €. Das EBITDA sank auf 214,3 (375,8) Mio €, was einem Rückgang von 43 % entspricht. Das Betriebsergebnis der Division MM Board & Paper verzeichnete ein Minus von 91,1 % gegenüber 2022. Die Umsatzerlöse reduzierten sich auf 1,019 (1,382) Mrd €. MM Packaging verzeichnete hingegen ein Wachstum vor allem im Pharmabereich. Die Umsatzerlöse stiegen dabei um 32 % auf 1,263 Mrd €.

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