Mondi veräußert russische Papierfabrik Syktyvkar

Mondi, Wien und London, hat bekanntgegeben, dass eine Vereinbarung über den Verkauf der JSC Mondi Syktyvkar an Augment Investments Limited abgeschlossen wurde. Als Preis nennt das Unternehmen 95 Mrd Rubel, ca. 1,5 Mrd €, zahlbar in bar bei Abschluss der Transaktion.

Die Veräußerung steht unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch Behörden in Russland und der üblichen kartellrechtlichen Genehmigungen. Sie unterliegt außerdem der Zustimmung der Mondi-Aktionäre im Rahmen einer Hauptversammlung, heißt es in einer Mitteilung. Die Transaktion wird voraussichtlich in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 abgeschlossen. Der Veräußerungsprozess für diese bedeutenden Vermögenswerte ist jedoch operativ und strukturell komplex und wird in einem sich entwickelnden politischen und regulatorischen Umfeld durchgeführt. Daher kann es keine Gewissheit darüber geben, wann die vorgeschlagene Veräußerung abgeschlossen sein wird, erklärt Mondi.

Syktyvkar ist eine integrierte Fabrik für Zellstoff, Verpackungspapier und ungestrichenes Feinpapier mit Sitz in Syktyvkar in der Republik Komi. Das Unternehmen beschäftigt rund 4.500 Mitarbeiter und ist ein führender Anbieter von ungestrichenem Feinpapier und Wellpappenrohpapieren für den russischen Inlandsmarkt.

Die Gesamtkapazität kommt EUWID-Informationen zufolge auf 1,2 Mio t Marktzellstoff und Papier. Demnach entfallen 300.000 auf Kraftliner, 200.000 auf Feinpapier und 180.000 auf Zeitungsdruckpapier.

Für das am 31. Dezember 2021 endende Geschäftsjahr meldete Syktyvkar laut Mondi-Angaben einen Umsatz von 821 Mio €, ein EBITDA von 334 Mio € und einen Gewinn vor Steuern von 271 Mio €. Für die sechs Monate bis zum 30. Juni 2022 meldete Syktyvkar ein EBITDA von 225 Mio €, zum 30. Juni 2022 belief sich das Bruttovermögen des Unternehmens auf 1,590 Mrd €, während der Nettovermögenswert 1,203 Mrd € betrug.

Wie Mondi ausführt, schließen die Syktyvkar-Vermögenswerte, die im Rahmen der vorgeschlagenen Veräußerung an Augment übertragen werden sollen, einen Barmittelbestand von 16 Mrd Rubel (rund 255 Mio €) aus. Es ist geplant, diese Barmittel vor Abschluss der Transaktion in Form einer Dividende an Mondi auszuschütten. Die Auszahlung dieser Dividende bedarf der Zustimmung des Finanzministeriums der Russischen Föderation. Der Nettoerlös aus der Veräußerung und die Dividende in Höhe von 16 Mrd Rubel werden laut Mondi so bald wie möglich nach Erhalt an die Aktionäre von Mondi ausgeschüttet.

Die vorgeschlagene Veräußerung folgt auf die Ankündigung von Mondi vom 4. Mai 2022, dass das Unternehmen nach Prüfung aller Optionen für die Beteiligungen der Gruppe in Russland beschlossen hat, seine russischen Vermögenswerte zu veräußern. Dementsprechend hat Mondi ein wettbewerbliches Auktionsverfahren eingeleitet, um einen geeigneten neuen Eigentümer für Syktyvkar zu finden.

Mondi betreibt drei Verarbeitungsbetriebe in Russland, die wesentlich kleiner sind, nicht zu Syktyvkar gehören und nicht Teil der Veräußerung sind. Über die Veräußerung dieser Werke will Mondi zu gegebener Zeit informieren.

Augment ist eine Investmentgesellschaft, die sich mehrheitlich im Besitz von Viktor Kharitonin befindet und Vermögenswerte im pharmazeutischen und anderen Sektoren in Russland, Europa und dem Vereinigten Königreich umfasst. Dem Vernehmen nach ist der russische Oligarch Viktor Kharitonin Mitbesitzer von Pharmstandard.

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