Tetra Pak, Elopak: Zwei Hersteller von Verpackungen geben Russland auf

Unternehmen in Russland beklagen den Mangel am Rohstoff Karton für Flüssigverpackungen. Experten führen dies auf die westlichen Sanktionen gegen Russland zurück, die auch die Geschäfte von Herstellern von Papier und Karton beeinträchtigen. Die Europäischen Union hatte den Handel mit Papier, Pappe und Zellstoff Mitte April in das Paket der Russland-Sanktionen aufgenommen. Nun reagieren marktführende Unternehmen im Bereich Verpackung auf die Gemengelage, indem sie ihr Russlandgeschäft abgeben.

Tetra Pak will seine verbleibenden Aktivitäten in Russland verkaufen und sich aus dem Markt zurückziehen. Laut einer Unternehmensmitteilung übernimmt ein lokales Management das russisches Tetra Pak-Geschäft. Ziel sei es u.a., die Kontinuität des Geschäfts für seine Kunden zu gewährleisten, die Auswirkungen auf die Mitarbeiter zu minimieren und den Zugang der Verbraucher zu lebenswichtigen Nahrungsmitteln weiterhin zu unterstützen.

Das lokale Management werde sich auf die Produktion von Verpackungsmaterial im Werk Lobnya in der Region Moskau sowie auf die Entwicklung zuverlässiger Lieferketten mit einem wachsenden Anteil lokaler Lieferanten konzentrieren, berichten russische Medien.

Mit Abschluss der Transaktion wird das neue Unternehmen als unabhängige Einheit unter einem neuen Namen operieren und nicht mit Tetra Pak verbunden sein, heißt es in der Mitteilung weiter. Dies markiert das Ende der 62-jährigen Präsenz von Tetra Pak in Russland.

Tetra Pak begründet die Verkaufsentscheidung in einer offiziellen Stellungnahme mit den Auswirkungen der Exportbeschränkungen für Russland, die zu nachhaltigen Unregelmäßigkeiten in der Lieferkette geführt haben, so dass dem Unternehmen keine andere Wahl blieb, als sich aus dem Land zurückzuziehen. Dies folge auf die frühere Entscheidung des Unternehmens, alle neuen Investitionen und Projekte in Russland auszusetzen und seine Aktivitäten auf die Unterstützung von Kunden für lebenswichtige Lebensmittel zu beschränken.

Elopak verlässt den russischen Markt

Elopak hat sein Russlandgeschäft an ein lokales Management verkauft. Nach der Entscheidung im März 2022, die Geschäftstätigkeit in Russland einzustellen, hat das Unternehmen alle Optionen geprüft, berichtet Elopak in einer Mitteilung. In der Folge wurde eine Vereinbarung getroffen, die Tochtergesellschaft JSC Elopak samt dem Werk in St. Petersburg zu veräußern.

Diese Entscheidung würde die Zukunft der Kollegen von Elopak in Russland am besten absichern, heißt es weiter. Unter den neuen Eigentümern wird das Geschäft unabhängig operieren, während Elopak sich weiterhin aus dem operativen Geschäft in Russland zurückziehen wird, betont Elopak. Es wird nicht erwartet, dass sich der Verkauf auf das Geschäft außerhalb Russlands auswirkt, und Elopak rechnet nicht mit weiteren wesentlichen finanziellen Gewinnen oder Verlusten, die als Folge verbucht werden.

Der Abschluss der Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die Regierungskommission für die Kontrolle ausländischer Investitionen in Russland.

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