Stora Enso vereinbart Verkauf der Papierfabrik Maxau an Schwarz Produktion

Stora Enso, Helsinki, hat die Papierfabrik Maxau an die Schwarz Produktion, Teil der Schwarz-Gruppe, veräußert. Der Abschluss der Transaktion wird für spätestens Anfang 2023 erwartet, vorbehaltlich der behördlichen Genehmigungen. Stora Enso erklärt in einer Pressemitteilung, den Standort Maxau weiter zu betreiben und seine Kunden für SC-Papier bis zum Abschluss der Transaktion zu bedienen.

Den Unternehmenswert der Papierfabrik, die über eine jährliche Kapazität von 530.000 t SC-Papier verfügt, gibt Stora Enso mit rund 210 Mio € an und erklärt weiter: Auf der Grundlage der Zahlen für 2021 wird die Veräußerung den Jahresumsatz von Stora Enso voraussichtlich um rund 250 Mio € verringern. Vorbehaltlich der Anpassungen am Abschlussstichtag wird Stora Enso im ersten Quartal 2023 einen einmaligen Veräußerungsgewinn von ca. 50 Mio € in seinem IFRS-Betriebsergebnis verbuchen, der als ein die Vergleichbarkeit beeinflussender Posten betrachtet wird.

Schwarz übernimmt Mitarbeiter

Schwarz Produktion wird voraussichtlich Anfang 2023 Eigentümer der Papierfabrik Maxau. Wie Stora Enso eigenen Angaben zufolge mit dem neuen Eigner vereinbart hat, wird die Papierproduktion am Standort fortgeführt, die 440 Mitarbeiter werden übernommen.

Zur Schwarz-Gruppe, Neckarsulm, gehören u.a. die Unternehmen Lidl, Kaufland und PreZero. Die Gruppe ist nicht zuletzt mit Blick auf Prospekte und Werbebeilagen einer der größten Papierverbraucher Europas. Zu Details bezüglich der Pläne in Maxau hat sich die Schwarz-Gruppe noch nicht geäußert.

Vor diesem Hintergrund interpretieren Marktbeobachter die Transaktion als Bekenntnis der Schwarz-Gruppe zu Papier sowie eine sich fortsetzende vertikale Integration.

Wie berichtet hat OutNature, eine Tochter von PreZero, die Entwicklung und Produktion von Papieren auf Basis der Pflanze „Durchwachsene Silphie“ forciert. Silphie-Papier findet insbesondere im Verpackungsbereich Anwendung.

Wandel bei Stora Enso

Die Transaktion der Papierfabrik Maxau ist Teil der strategischen Neuausrichtung von Stora Enso. Wie bereits berichtet, hat der Konzern vier der fünf Produktionsstandorte von grafischen Papieren zum Verkauf gestellt und so den Ausstieg aus diesem Segment eingeläutet. Laut eigenen Angaben wird Wachstumspotenzial vor allem in den Bereichen Verpackung und Biomaterialien erwartet.

Jüngst erwarb Stora Enso den niederländischen Hersteller von Wellpappeverpackungen De Jong Packaging Group für rund 1 Mrd €. Zuvor hatte Stora Enso eine Machbarkeitsstudie für den Umbau einer Papiermaschine an seinem belgischen Standort in Langerbrugge auf die Produktion von Wellpappenrohpapieren initiiert. Derzeit betreibt Stora Enso in dieser Papierfabrik, die nicht zum Verkauf gestellt wurde, eine PM für Zeitungsdruckpapier und eine für SC-Papier. Stora Enso will seine Papierkunden aus Langerbrugge noch mindestens bis Ende 2024 beliefern.

Maxau ist nun die erste Papierfabrik von vieren, die veräußert wurde. „Wir sind sehr zufrieden mit dieser Vereinbarung, da sie unser Ziel erfüllt, dem Standort Maxau und seinen Mitarbeitern eine nachhaltige und langfristige Zukunft zu bieten. Wir werden den Verkaufsprozess für die verbleibenden drei Papierstandorte Nymölla, Hylte und Anjala fortsetzen“, kommentiert Seppo Parvi, CFO und Leiter der Papiersparte bei Stora Enso. Für den Verkaufsprozess der verbleibenden Fabriken nennt das Unternehmen keinen Zeitplan. Der Prozess habe keine unmittelbare Auswirkung auf die Papierproduktion an den Standorten.

Stora Enso verfügt derzeit über fünf Produktionsstandorte für den grafischen Bereich. Insgesamt beschäftigt die Papiersparte derzeit rund 2.300 Mitarbeiter. Im Jahr 2021 belief sich der Nettoumsatz der Papiersparte auf 1,703 Mrd €.

Schwarz Produktion ist die Dachmarke für die Produktionsunternehmen der Schwarz-Gruppe. Insgesamt stellen mehr als 4.500 Mitarbeiter in den Unternehmen der Schwarz Produktion Lebensmittel sowie Verpackungen und andere Materialien für Lidl und Kaufland her. Darüber hinaus werden drei Kunststoff- und Recyclingwerke betrieben.

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